Etwas aus dem Leben, egal welche Größe, welches Material und welche Farbe… überlaufen wird es sowieso.
Eine monographische Ausstellung in drei Sprachen
mit nina Childress,geoffroy Gross und thomas Jocher – Übersetzt von franckDavid
LAGE EGAL [HB55 Kunstfabrik — Aufgang A, 1. OG + HALLE D]
Herzbergstrasse 55, 10365 Berlin-Lichtenberg
Vernissage Donnerstag, 13. September, 17 — 21 Uhr
14. — 29. September 2018, geöffnet DO — SA, 15 — 18 Uhr
Mit der freundlichen Unterstützung des Bureau des arts plastiques des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur, ARTBUTLER, HB55, EXHIBITIONARY, Le Flâneur
http://ninachildress.com, www.geoffroygross.fr, http://thomasjocher.com, http://franckdavid.net
Wiederaufnahme.
Eine monographische Ausstellung, die nicht einer Person gewidmet ist und auch nicht die eines Kollektivs oder einer Gruppe ist! Aber worüber reden wir? Das ist das Thema, ein bisschen was, aber vor allem, wie sagt man es..
Die Wiederaufnahme im musikalischen Sinne — cover auf Englisch, Abdeckung — etwas bereits Existierendes neu interpretieren, sei es in der Musik, im Theater, im Tanz oder in der Malerei..
Realität, eine Umgebung schaffen für die Erinnerung, in welcher jeder Körper seinen Platz finden kann.
Bilder von Bildern, Stimmung von Stimmungen
/Atmosphère ! Atmosphère ! Est-ce que j’ai une gueule d’atmosphère?!!/*
ein Missverständnis vielleicht oder ein Untertitel?
ein Bild im Maßstab 1
wenn Realität im Maßstab 1 gelebt wird, dann ist das zweifelsohne auch für die Bilder der Realität, welche diese drei erschaffen, der Fall.
Die Beweise der Realität sucht man in unserer Erinnerung, welche zwischen dem produzierten und dem nicht reproduzierten Bild hin und her pendelt, selbst wenn alle drei zu diesem Mittel greifen, und auch der Eindruck, den man behält.
Der Blick als Behausung der Realität ist letztendlich der Schlüssel eines Schaffens, auf welcher die Körper der Betrachter und die der drei Künstler aufprallen. Die Vorstellungsrunde ist abgeschlossen, das Gespräch kann beginnen.
Die einzige Äußerlichkeit des Bildes im Moment des Blickes ist der Raum, der ihn aufnimmt, das heißt, die einzige Äußerlichkeit des Bildes ist nicht die Realität selber sondern die Erinnerung an die erlebte Erfahrung.
Eine dokumentarische Herangehensweise über die Mittel, mit welchen die Werke produziert werden, welcher widersprochen wird durch den indexierten Gebrauch der dargestellten Zeichen. Was bleibt von den Originaldokumenten? Ob sie photographisch sind wie bei Childress und Jocher oder vorbereitend bzw. sogar das Motiv selber sind wie bei Gross im Fall der portraits de papier oder der nouvelles grises. Der bestimmte Verlust einer Gruppe von Zeichen in den Bildern, welche uns zur Schleuderphase eines Programmes der Häuslichkeit führt.
Durch die Aktion der Kondensierung welche sie an ausgewählten bildlichen Elementen durchführen, verfolgen die drei ganz einfach eine Wiederherstellung der Realität, mit allem was sie an wirksamen Versprechen beinhaltet, im Sinne einer ontologisch politischen Beschaffenheit des Lebens.
Alles ist eine Frage der Ambition.
Auch wenn die Formen der Aneignung der Realität für alle drei dieselben sind durch die genutzten Mittel (Vervielfachung, Sequenzierung, Symmetrie, Überdeckung, Vergrößerung..), so bleiben doch die Ergebnisse sehr unterschiedlich, wobei alle drei dem Leben entnommene Zustände ansprechen und dabei der chronologischen Entwicklung des Menschen folgen; Gegensätze die gleichzeitig kraftvoll und lymphatisch sind, Kauf-Kraft und Voll-Macht.
Diese Erwähnungen sind in Bezug auf die Arbeiten nicht synthetischer Art und Ähnlichkeiten zu existierenden Personen sind rein zufällig.
Veränderung des Bildes durch die Vervielfältigung, die Wiederaufnahme, die verschiedenen Versionen good painting und bad painting bei Nina Childress, die Veränderung des Maßstabes bei Thomas Jocher und die Entschlossenheit zur Verbesserungsfähigkeit einer handwerklichen Geste bei Geoffroy Gross.
Die Vervielfältigung ist am Werk, das Werk entsteht aus einer Vervielfältigung oder ist eine Reihe von Vervielfältigungen. Die Unfälle, die auftreten (beim Druck bei Childress durch die Verschiebungen der Farben, ihre annähernde Farbhaftigkeit durch Sättigung oder Ausbleichen durch die Zeit, Auslassen oder Hinzufügen durch die Maschine, die das Ausgangsdokument gedruckt hat – beim Thema bei Gross bei seinen portraits de papier – beim Übergang von einem Format in ein anderes eines selben Bildes bei Jocher) stehen im Zentrum ihrer ganzen Aufmerksamkeit, verstärken die Zufälligkeit der ausgesuchten Themen, die hier Potentiale aufzeigen und für den Ausdruck von Realität notwendig sind.
Die Realität, ein subliminales Bild in Originalfassung, eingebettet in allen Interpretationen.
franckDavid
Übesetzung : dominique Granoux
*Atmosphäre! Atmosphäre! Seh ich etwa nach Atmosphäre aus?
Antwort von Arletty an louis Jouvetim Film von marcel Carné Hôtel du Nord, 1938